M. J. Metzger-Institut für Dialog und Versöhnung

M. J. Metzger-Institut für Dialog und Versöhnung

Das Institut ist eine Forschungseinrichtung der Theologischen Fakultät der Palacký-Universität Olmütz (CMTF UP) und ist Teil des Lehrstuhls für Systematische Theologie. Wissenschaftler aus den Bereichen Philosophie, Theologie und Geschichte werden an dem Institut zusammengebracht. Das Institut widmet sich dem Studium des Lebens, Denkens und Werkes des christlichen Intellektuellen Max Josef Metzger (1887-1944), sowie der Forschung in Bereichen, die mit seinem Wirken und seinem Märtyrertum in Zusammenhang stehen – insbesondere der politischen Theologie, der ökumenischen Bewegung, dem Pazifismus, der Liturgie, der Ekklesiologie und der Spiritualität. Im Hinblick auf Metzgers geistiges Erbe fokussiert sich die Forschung des Instituts auf eine interdisziplinäre Auseinandersetzung mit den Themen Dialog und Versöhnung, unter besonderer Berücksichtigung ihrer aktuellen gesellschaftlichen Relevanz.


 

Die Mission des Instituts ist das Studium:

  1. der Person, des Lebens, des Denkens, des Werkes und des Erbes von Max Josef Metzger, der nach Willen A. Hitlers zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde;
  2. seiner Gemeinschaft Societas Christi Regis (heute: Christkönigs-Institut), die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Mähren tätig war;
  3. des theologischen Erbes von Johannes Oesterreicher, Mitglied der Societas Christi Regis und Gründer des Instituts für Jüdisch-Christliche Beziehungen an der Seton Hall University (South Orange, New Jersey, USA);
  4. verwandter Themen, insbesondere der Anfänge der ökumenischen Bewegung, des Pazifismus und der liturgischen Erneuerung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie der Entwicklung der ökumenischen Bewegung nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil;
  5. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Dialog und der Versöhnung als grundlegenden anthropologischen und soziologischen Themen.

Archiv und Bibliothek des Instituts

Zu den vom Institut verwalteten Archivmaterialien gehören unter anderem:

  • digitalisierte Dokumente aus dem Archiv des Christkönigs-Instituts in Meitingen, darunter Metzgers persönliche Korrespondenz, seine Briefe aus dem Gefängnis und zahlreiche im Gefängnis verfasste Texte;
  • Bücher, Zeitungsartikel und Broschüren, die von Metzger verfasst oder in seinem eigenen Verlag herausgegeben wurden;
  • Monografien, Sammelbände, Artikel und Broschüren über Metzgers Leben, Werk und Denken;
  • Monografien, Sammelbände, Artikel und Broschüren zu Zeiträumen und Themen, die direkt oder indirekt mit Metzgers Person, Denken und Werk sowie mit dem historischen und geografischen Kontext, in dem er lebte und wirkte, in Verbindung stehen;
  • Bücher und Broschüren von Johannes Oesterreicher, einschließlich Originalkorrespondenz mit Mitgliedern von Metzgers Gemeinschaft;
  • Archivmaterial zu Metzgers Gemeinschaften in Mähren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, darunter persönliche Dokumente und Briefe ihrer Mitglieder; ökumenische Literatur aus dem Nachlass der von Metzger gegründeten interkonfessionellen Gemeinschaft Una Sancta.

 

Geplante Forschungsbereiche

  • Archivierung und Dokumentation der veröffentlichten und unveröffentlichten Werke von M. J. Metzger sowie von Publikationen zu seinem Leben, seinen Gedanken und seinem Werk; Erstellung und Aktualisierung einer „Metzger-Bibliografie“.
  • Forschung zu Metzgers Leben, Denken und Werk; Vertiefung von Themen, die bisher von Historikern und Theologen kaum oder gar nicht erforscht wurden. Ziel ist es, zum tieferen Verständnis seiner Person, seines Werkes und Erbes beizutragen – insbesondere im Hinblick auf seine Seligsprechung im November 2024.
  • Forschung zur Societas Christi Regis in Mähren – Brünn (Brno), Ostrau (Ostrava), Untertannowitz (Dolní Dujanovice) u. a.) – bis zu ihrem Verbot während des Zweiten Weltkriegs. Dieses Thema steht in engem Zusammenhang mit den deutsch-tschechischen und österreichisch-tschechischen Beziehungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und kann einen positiven Beitrag zum heutigen Verständnis dieser Beziehungen leisten.
  • Forschung zum Werk und theologischen Erbe von Johannes Oesterreicher (1904–1993), Mitverfasser der Konzilsdeklaration Nostra aetate, gebürtig aus Stadt Liebau, Absolvent des deutschen Gymnasiums in Olmütz. Dieses Forschungsthema ist eng mit dem jüdisch-christlichen Dialog sowie der Erneuerung des christlichen Blicks auf das Judentum verbunden.
  • Forschung zu den Themen: Anfänge der Ökumene, Pazifismus und liturgische Erneuerung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts; Entwicklung der Ökumene nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil; Europa und Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg und in der Zwischenkriegszeit; Christentum und Kirche während der beiden Weltkriege; Europagedanke in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts.
  • Forschung zu Dialog und Versöhnung als Schlüsselfragen des individuellen und gesellschaftlichen Lebens sowie der Beziehungen zwischen Völkern und Staaten. Ausgangspunkt ist Metzgers pazifistisches und ökumenisches Denken, ergänzt durch Beiträge aus Philosophie, Theologie, Soziologie und Psychologie, die sich mit der Dynamik zwischenmenschlicher und gesellschaftlicher Konflikte und möglichen Lösungsansätzen befassen. Ziel ist die Ausarbeitung einer „Theorie des Dialogs und der Versöhnung“ als unverzichtbare Grundlage des Zusammenlebens. Diese Forschung besitzt ein bedeutendes theoretisches und anwendungsorientiertes Potenzial.

 

Korrespondenzadresse

Prof. ThDr. Ľubomír J. Žák

M. J. Metzger-Institut für Dialog und Versöhnung

Theologische Fakultät der Palacký-Universität Olmütz

Univerzitní 244/22

CZ – 779 00 Olomouc

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